Geschichte
Die Historie der Schreiberhuber’schen Guts- und Forstverwaltung setzt sich aus drei dicht ineinander verflochtenen Geschichten dreier bis zum heutigen Tage über 700 Jahre im Familienbesitz befindlichen Landwirtschaften, dem Plassgut in Ansfelden, dem Ansitz Auhof in Kremsmünster und dem Sumerauerhof in St. Florian zusammen.
1299
Erste urkundliche Erwähnung des Ansitzes Auhof zu Kremsmünster als „Curia in Au“ im Kremsmünsterer Stifturbar.
1413
Erster urkundlich erwähnter Landwirtschaft betreibender Vorfahre der Familie Schreiberhuber Ulrich von Summerau, der als „Ulricus de Summerau“ 1413 am Sumerauerhof in der St. Florianer Stiftschronik erwähnt wurde.
Bekannteste der Freiherren von Summerau waren der ab 1264 auf der Ennsburg in Enns ansässige Landrichter der Provinz Österreich ob der Enns (iudex Austriae superioris)
Konrad von Summerau, der als erster Oberösterreichischer Landeshauptmann gilt,
Anton Thaddäus von Summerau (ab 1753 erster vorderösterreichischer Regierungspräsident) und sein Neffe
Joseph Thaddäus von Summerau, der ab 1791 der letzte vorderösterreichische Regierungspräsident war.
1527
Erste urkundliche Erwähnung des Plassgutes zu Ansfelden in der Gülteinlage Ebelsberg.
1822
Kaiser Franz I. von Österreich führt seinen Verbündeten Zar Alexander I. von Russland im Zuge einer gemeinsamen Österreichreise nach Ansfelden, um ihm die wohlhabenden landwirtschaftlichen Betriebe seines Landes zu zeigen, berichtet 1842 der deutsche Reiseschriftsteller und Stadtbibliothekar von Bremen Johann Georg Kohl in seinem Werk „Reiseberichte über Österreich, das bayrische Hochland, Dänemark und Großbritannien“.
1874
Fertigstellung des Neubaus nach zwölfjähriger Bauzeit des sich in der heutigen Form im Stil des klassizistischen Barocks/Josephinismus präsentierenden Plassgutes.
1911
Neuerrichtung des heute unter Denkmalschutz stehenden Ansitzes Auhofs zu Kremsmünster im Stil des ausklingenden Historismus/Jugendstils.
Als Vorbild des Baus diente das in Ansfelden befindliche Gut Ritzlhof, das 1817 Michael Schreiberhuber gehörte. 1875 wurde das Gut Ritzlhof von der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn übernommen und zu einer Landesackerbau und Obstbauschule umgewandelt.
1938
Zwangsenteignung von 23 ha Ackerland durch das Deutsche Reich der heutigen Autobahn-, Tankstellen- und Raststätten-Gründe.
1945
In der Nachkriegszeit während Österreich von den Siegermächten besetzt wurde, war das Plassgut das Hauptquartier der US-Amerikanischen Besatzungsmacht im Grossraum Ansfelden.
1964
Beendigung der Viehhaltung am Plassgut, seitdem reiner Ackerbaubetrieb und Forstbetrieb.
1975
Umstellung auf Minimalbodenbearbeitung, begleitet von einer wissenschaftlichen Arbeit an der Universität für Bodenkultur.
Seitdem enge Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur in Wien (Vergleich von Pflugverfahren mit pfluglosen Bodenbearbeitungsverfahren, betriebswirtschaftliche Analysen von Energieeinsatz, Arbeitsstunden und CO2 Haushalt).
Übernahme des denkmalgeschützten Gebäudes Sumerauerhof durch das Land Oberösterreich.
Etablierung eines landwirtschaftlichen Denkmalhofes und Freilichtmuseums.
1988
Betriebsübergabe von Ökonomierat Albert Schreiberhuber an DI Dr. Alfred Schreiberhuber.
2008
Einführung des geografischen Positionierungssystems, kurz GPS, im landwirtschaftlichen Einsatz.
Mittlerweile sind alle Traktoren und Maschinen mit dieser selbststeuernden Technik ausgestattet.
2010
Konsequente pfluglose Bodenbearbeitung und Durchführung der Primärbodenbearbeitung mit Grubber.
2011
Kooperation mit Firma Pöttinger – Etablierung eines Demonstrations- und Vorzeigebetriebes.
Gelungene Synthese zwischen Landmaschinenproduktion und Landmaschinenanwendung.
2015
Kooperation mit der kanadischen Firma Soucy Track – Etablierung eines Referenzbetriebes.
Erster Einsatz radloser Traktoren mit Raupenlaufwerk.
2016
Enge Zusammenarbeit mit der Versuchsabteilung von Case IH Steyr.
2017
Umstellung des gesamten Betriebes nach mehreren Versuchsjahren auf das System AKRA, bei dem mit stickstoffreien Bodenhilfsstoffen pflanzenphysiologisch bedeutende Nährstoffe mobilisiert werden und durch Anreicherung von Bodenbakterien Betriebsmittel einsparend Pflanzenwachstum und Pflanzengesundheit gefördert werden.